14.11.2018

Gläserne Nähmanufaktur ausgezeichnet

Foto: Christian Meyer

Die Gläserne Nähmanufaktur hat den zweiten Platz bei der Vergabe des Thüringer Unternehmenspreises AKZEPTANZ belegt. Das teilte Andreas Nürnberger, Geschäftsführer der Integrationsfirma InDiGo gGmbH Mechterstädt mit. Er nahm die Ehrenurkunde für die Manufaktur entgegen, die unter dem Dach der Integrationsfirma arbeitet.
In der Gläsernen Manufaktur werden Röcke, Blusen, Hosen und andere Kleidungsstücke für Damen und Kinder verkauft. Bei der Herstellung können die Besucherinnen und Besucher den Näherinnen über die Schulter schauen. Unter dem eigenen Modelabel „OHO“ werden Unikate entworfen, produziert und vertrieben und zwar von Menschen mit und ohne Behinderungen. Genäht wird nach Entwürfen von Modedesignern.

Die Lebenshilfe Thüringen zeichnet mit dem Unternehmenspreis AKZEPTANZ seit 2010 Unternehmen aus, die Menschen mit Behinderung die Teilhabe an Arbeit ermöglichen. Gefördert wird der Preis in Höhe von 3.000 Euro von der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen. Partner sind die Thüringer Industrie- und Handelskammern, die Thüringer Handwerkskammern und der Thüringer Bauernverband. Schirmherrin ist Arbeits- und Sozialministerin Heike Werner.
Arbeits- und Sozialministerin Heike Werner sieht die Preisträger und die nominierten Unternehmen als wichtige Botschafter für gelingende Teilhabe an Arbeit: „Die Politik kann nur die Rahmenbedingungen setzen, die es Unternehmen erleichtert, Menschen mit geistigen, seelischen oder körperlichen Einschränkungen einzustellen. Durch das Bundesteilhabegesetz und das Budget für Arbeit sind einige Barrieren ausgeräumt worden. Ich hoffe, dass die guten Beispiele weiter Schule machen. Es ist ein wichtiges Zeichen, dass die Kammern und der Bauernverband diesen Weg unterstützen.“

Auch Birgit Diezel, Vorsitzende der Lebenshilfe Thüringen, hofft auf neuen Schwung am Arbeitsmarkt: „Es geht darum, die innovativen Ideen auszubauen und individuelle Möglichkeiten der Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderungen zu schaffen. Die Lebenshilfeorganisationen in Thüringen und ähnliche Einrichtungen sind wichtige Partner der Unternehmen. Sie ermöglichen die Übergänge von Praktika, über Außenarbeitsplätze bis zur Festanstellung. Das Budget für Arbeit ermöglicht einen Lohnkostenzuschuss für Arbeitgeber sowie die Übernahme der Kosten für eine behinderungsbedingt notwendige Assistenz am Arbeitsplatz. AKZEPTANZ ist ein Weg, auf diese Möglichkeiten aufmerksam zu machen.“

Foto: Christian Meyer
v.l.n.r.: Birgit Diezel (Vorsitzende Lebenshilfe Thüringen e.V.), Holger Welz (Vorsitzender DRK Weimar), Andreas Nürnberger (Geschäftsführer InDiGo gGmbH), Heike Werner (Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie)