10 Jahre LIORA in Gotha
Die Begegnungsstätte LIORA feiert am 1. September das zehnjährige Jubiläum im Rahmen des Gemeindefestes der Stadtkirchengemeinde Gotha auf dem Klosterplatz vor der Augustinerkirche. Alle Gäste sind herzlich willkommen. Das Fest beginnt mit einem Gottesdienst, zu dem auch Menschen eingeladen sind, die in dieser Zeit aktiv waren. Es gibt viele Angebote für Kinder, Kaffee und Kuchen und Waffeln, Bratwurst. Den Rahmen bildet ein buntes Bühnenprogramm u.a. mit einem Theaterstück und einem Musical. Kirche und Kreuzgang sind geöffnet und bieten ebenfalls vielfältige Möglichkeiten sich zu beschäftigen.
LIORA war in Gotha nach dem Vorbild des Cafés des Herzens in Erfurt gegründet worden. Ziel war es, eine Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebenslagen zu sein und für sozial benachteiligte Kinder Betreuung am Nachmittag und in den Ferien anzubieten.
Nach einer zweijährigen Planungs- und Anlaufphase wurde es im November 2009 eröffnet und durch Ehrenamtliche und Teilnehmer*innen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) geführt. Es brauchte seine Zeit, bis das Angebot angenommen wurde. Die Schwelle für erwachsene Besucher*innen „in die Kirche zum Essen“ zu gehen war damals noch sehr hoch. Ab 2010 erleichterte Pfarrer Wieland Hartmann als Projektleiter immer mehr Menschen den Zugang und lud viele persönlich an die Tische in der LIORA-Begegnungsstätte ein. Er verstarb 2012 und Simone Lamperti übernahm die Projektleitung.
Aktuell besuchen 30 bis 40 Erwachsene und 15 bis 20 Kinder die LIORA-Begegnungsstätte. Aus ihrer Erfahrung sagt Simone Lamperti: „Sie ist eine zuverlässige Größe im Leben der Menschen, die oft am Rand der Gesellschaft stehen und hier Gemeinschaft und Hilfe erfahren können.“ Der elfjährige Julian* sagt: „Im LIORA-Kinderprojekt geht es mir gut, hier habe ich Freunde gefunden und die Betreuer helfen mir, wenn ich Probleme habe.“
Die LIORA-Begegnungsstätte entwickelt sich als Projekt nach den Bedürfnissen der Besucher*innen, die sich auch mit ihren Möglichkeiten einbringen. Ihnen sind das gemeinsame Essen und die Gespräche mit den verschiedensten Menschen wichtig. Hier werden die neuesten Informationen ausgetauscht und Pläne für den Tag geschmiedet.
Für Menschen ohne festen Wohnsitz ist das Angebot in LIORA zu duschen und Wäsche zu waschen eine Möglichkeit, einen Teil ihrer Würde aufrecht zu erhalten.
Die LIORA-Begegnungsstätte ist ein Gemeinschaftsprojekt von Diakonie, Stadtkirchengemeinde Gotha und Kirchenkreis Gotha. Die Finanzierung erfolgt fast vollständig über Spenden. Anschub gaben die „Aktion Mensch“ und Antenne Thüringen „Thüringen sagt ja zu Kindern“. Über die Jahre sind u.a. „Thüringen hilft“, die Share Value Stiftung und das Jugendamt Gotha wichtige Partner geworden. Eine starke Säule sind von Anfang an die Privatspender, denen das Projekt sehr am Herzen liegt.
*Name geändert