Teilhabezentrum Gotha eröffnet
Das neue Teilhabezentrum in Gotha hat die Bewohner/innen und Besucher/innen am 11. April 2019 zu einer Empowerment-Klausur eingeladen. Das teilte die Geschäftsbereichsleiterin Christina Reinhardt der Gemeindenahen Fachdienste vom Bodelschwingh-Hof Mechterstädt mit. Dabei soll es um die nächsten Schritte gehen, die Menschen mit psychischen Erkrankungen bzw. Behinderungen brauchen, um ein möglichst selbständiges Leben führen zu können. Das Teilhabezentrum wurde am 1. März eröffnet. Das Bundesteilhabegesetz hat zu dieser ersten sichtbaren Veränderung im Geschäftsbereich Gemeindenahe Fachdienste geführt. Mit dem Gesetz haben sich die Rahmenbedingungen für die Dienstleistungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen grundlegend geändert.
So ist im Teilhabezentrum in Gotha seit März auch die Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu finden. Alle Arbeits-, Sport-, Kreativ oder Musikangebote werden dort ambulant angeboten. „Das heißt zum Beispiel für den Lebensbereich Arbeit, dass Menschen dort für ihre Arbeit trainieren, wo sie später auch mal tätig sein werden“, sagt Christina Reinhardt. „Das kann z.B. in der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen sein.“ Sie werden durch einen Gruppenleiter des Geschäftsbereiches begleitet und angeleitet. Weitere Angebote finden in der Stadtbibliothek oder an anderen Orten statt. Das soll helfen, sich besser in Gotha zurechtzufinden und selbstbewusst den sozialen Raum zu nutzen.
Das Teilhabezentrum ist auch ein Treffpunkt für die Besucher/innen und Mitarbeitenden. Sie frühstücken hier, essen Mittag oder tauschen sich mit anderen aus. Von hier aus werden künftig alle personenbezogenen Komplexleistungen organisiert.
Auch in Waltershausen hat sich einiges verändert. Die Wohngruppe in der Lutherstraße ist fast leer. Die meisten Menschen, die dort gewohnt haben, sind inzwischen in eine eigene Wohnung gezogen. Für vier von ihnen steht der Umzug noch aus. Das Büro befindet sich nun an einem neuen Ort, am Markt 7, in Waltershausen, über der Alten Apotheke.
Für die ehemaligen Bewohner/innen bedeutet das, mehr Verantwortung für sich und das eigene Leben zu übernehmen. „Das ist anstrengend, aber auch schön, wenn sie merken, was sie eigentlich alles können“, sagt Christina Reinhardt. Die Mitarbeitenden unterstützen auch in Waltershausen in den Bereichen, die im Integrierten Teilhabeplan (ITP) vereinbart sind. Alle notwendigen und wichtigen Leistungen werden personenbezogen in der eigenen Wohnung oder auch in kleinen Wohngruppen organisiert.
Mit allen Bewohner/innen, Besucher/innen, Angehörigen, gerichtlich bestellten Betreuer/innen und dem Sozialamt sind die ITP´s sehr intensiv bearbeitet worden. „So stellen wir gemeinsam sicher, dass alle die neue Situation gut meistern können“. Immerhin erfordert das Bundesteilhabegesetz von allen Beteiligten, Neuland zu betreten.
In der Klausur wird nun besprochen, was bisher gut gelungen ist und wo nachgebessert werden muss, damit Integration und Inklusion im Sinne des Bundesteilhabegesetzes weiter gut gelingen können.